Museen Weißenburg

Licht! - Lampen und Leuchter der Antike

Sonderausstellung der Archäologischen Staatssammlung München im RömerMuseum Weißenburg

13. Juli - 30. Dezember 2012

Täglich 10.00 - 17.00 Uhr

ab 5. November 10.00-12.30 und 14.00-17.00 Uhr

Licht- Lampen und Leuchter der Antike

 In der Vorgeschichte stellte überwiegend die Sonne die natürliche Beleuchtung dar und galt als göttliche, lebensspendende Kraft. Daneben nutzte man das Herdfeuer als künstliche Lichtquelle, bis man dazu überging, spezielle Beleuchtungskörper zu erfinden. Die Ausstellung zeigt frühe Beispiele antiker Lampen und deren Entwicklung aus den vorderasiatischen, griechischen, römischen, byzantinischen und frühislamischen Kulturbereichen. Neben diesen archäologischen Hinterlassenschaften wird vor allem die tiefe Symbolik des Lichtes behandelt.

 Die konsequente Formentwicklung der Öllampe setzt ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. ein, ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. ist die Grundform der klassischen antiken Öllampe festgelegt und es variieren lediglich die Details. Die Produktion der Tonexemplare in Negativformen ermöglichte eine Massenproduktion für den umfangreichen Bedarf.

 Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden römische Lampen aus Bronze und Ton mit ihren jeweiligen modischen Variationen. Die Grundform lässt sich bis in byzantinische und frühislamische Zeit weiterverfolgen.

 Ergänzt durch antike Darstellungen und Zitate aus der antiken Literatur belegen die Ausstellungsstücke, dass beim bescheidenen Lampenlicht die nötigsten häuslichen Arbeiten verrichtet werden konnten. Aber auch vom nächtlichen Lesen und Studieren bei künstlicher Beleuchtung wird oft berichtet. Die Lampe galt zudem als Mitwisserin vieler nächtlicher Geheimnisse und Liebesabenteuer.

 Da in der Antike die Hauptmahlzeit in den Abendstunden eingenommen wurde und die anschließenden Trinkgelage oft die ganze Nacht hindurch dauerten, mussten dabei unzählige Lampen zum Einsatz kommen. Ging man noch bei Dunkelheit nach Hause, war es notwendig, sein eigenes Licht mitzuführen, denn eine regelrechte Straßenbeleuchtung gab es nicht. Eine Festbeleuchtung im privaten Leben erfolgte es vor allem bei den Hochzeitsfeierlichkeiten.

 Bei Beerdigungen wurde die aufgebahrte Leiche von brennenden Lampen und Fackeln flankiert. Man benötigte sie auch beim Leichenzug und beim Anzünden des Scheiterhaufens. Auf und in den Gräbern wurden unzählige Öllämpchen gefunden. Sie hatten die Funktion, im Grab, dem Haus des Toten, Licht zu spenden und die Totenruhe zu schützen. Am Todestag war es der Brauch, am Grab eine Lampe zu entzünden.

 Auch im frühen Christentum spielte das Licht eine herausragende Rolle, denn Christus selbst wird als das Licht der Welt gesehen. Zahllose Lampen aus dieser Zeit tragen deshalb religiöse Symbole.

 Auch wenn sich die Lichtquellen verändert haben und wir dank moderner Leuchtmittel die Nacht zum Tag machen können, erinnert noch viel an die Symbolik der Antike. In Kirchen und auf Friedhöfen verwendet man spezielle Lampen, „mir geht ein Licht auf" sagt man, wenn man etwas verstanden hat oder Lichterketten symbolisieren Solidarität. Vor allem aber empfinden wir Erleichterung, dass wir um vieles einfacher, ohne Ruß und Rauch, die Dunkelheit vertreiben können, auch wenn die antiken Beleuchtungskörper in ihren verschiedenen Formen sehr ansprechend sind.